Weihe an Maria

 

Bei allen Erscheinungen in Fatima hat die Gottesmutter grš§ten Wert gelegt auf ihren Wunsch, dass die Menschen sich ihrem unbefleckten Herzen weihen sollen.

Wir haben die Weihe schon oft vollzogen und an jedem Dreizehnten immer vor unserem Herrn im Hl. Sakrament erneuert.

Aber haben wir diese Weihe auch immer wirklich ernst genommen und gelebt? Das ist die Frage.

Da hat sich ein Pfarrer, nŠmlich der von Saaldorf in Bayern, der auch an jedem 13. Die Fatimafeier hŠlt, gedrŠngt gefŸhlt, einmal von all jenen Pfarrangehšrigen, die sich dazu bewegen lassen, die Weihe an Maria und durch Maria an unseren Herrn und Heiland besonders feierlich durchzufŸhren nach grŸndlicher Vorbereitung und nach wŸrdigem Empfang der Sakramente der Bu§e und des Altares  und mit schriftlicher, persšnlicher Ausfertigung des Weiheformulars. Diese Feier in der Pfarrkirche von Saaldorf wurde am 15. August 1993 durchgefŸhrt, und  war, wie mir Salzburger, die drŸben mitgemacht haben, erzŠhlten, ein voller Erfolg.

Die Leute haben sich einen Monat lang darauf vorbereitet an Hand des Goldenen Buches vom hl. Ludwig Maria Grignon oder an Hand der Kurzfassung des Goldenen Buches, wie sie Dr. Herbert Madinger, der Leiter der Kath. Glaubensinformation in Wien unter dem Titel ãDas Geheimnis MariensÒ verfasst hat. Dieses BŸchlein wurde den Leuten in Saaldorf um DM 7,-- zum Kauf angeboten. Mehrere hundert Exemplare kamen so unter das Volk und wurden auch wirklich gelesen.

Nun meinten einige marianisch eingestellte Laienapostel, wir sollten auch bei unseren Fatima-Messen in Loreto Šhnliches wagen:

Auch wir sollten das sehr ãbrauchbareÒ BŸchlein ãDas Geheimnis MariensÒ heute anbieten, zum billigen Preis von S 30,--.

Daheim sollte dieses BŸchlein – ein wertvoller Ersatz fŸr das Goldene Buch – auch wirklich gelesen und meditiert werden. Und heute, an diesem Dreizehnten, am 13. November, wollte ich – wie ich angekŸndigt habe – das gro§e Anliegen der Ganzhingabe an Maria und durch Maria an Jesus Christus nochmals in der Predigt eršrtern und besprechen. In den ersten Tagen des Advents sollte dann eine gute Beichte abgelegt werden – etwa innerhalb der Novene vor dem Fest der Unbefleckten EmpfŠngnis MariŠ. Und am 13. Dezember soll dann von mšglichst vielen Teilnehmern an der Fatima-SŸhnemessen die bestens vorbereitete Weihe und Ganzhingabe an Maria in feierlicher Weise vollzogen werden.

Ich bin frohen Herzens auf diesen angeregten Plan eingestiegen und mšchte, dass wir es an diesen drei letzten Monatsdreizehnten dieses Jahres (13.10, 13.11., 13.12.) so halten. Es wŸrde uns allen viel Gnade und Segen, Vertiefung im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe, der Gottesliebe und der NŠchstenliebe eintragen und ewigen Lohn dazu.

In diesem Sinn mšchte ich heute Ÿber den Sinn der Ganzhingabe und Weihe an Maria und durch sie an Unserem Herrn Jesus Christus, wie der hl. Ludwig Maria Grignion sie gedacht hat, sprechen.

 

 

Der hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort (31.1.1673 – 28.4.1716)

 

Er stammte aus einer Advokatenfamilie mit 18 Kindern.

1700 wurde er mit 27 Jahren zum Priester geweiht.

1701 – 1703 war er Spitalseelsorger in Poitiers. Hier stiftete er 1703 die Gemeinschaft der ãTšchter der WeisheitÒ zur Pflege der Kranken.

1703 – 1704 war er in Paris. Hier lerne er die vom AbbŽ Polurard-Desplaces gegrŸndete ãGemeinschaft vom Hl. GeistÒ kennen: Aus dieser ging dann Grignions Priester-Ordenskongregation der Gesellschaft Mariens hervor, heute Montfortaner oder Grignioniten genannt.

Von 1706 an entfaltete der Heilige eine ausgedehnte TŠtigkeit als VolksmissionŠr. Dabei hatte er unter der dauernden Verfolgung durch die Jansenisten zu leiden.

Kennzeichen seines heiligen Lebens waren:

1.    Innige Marienverehrung

2.    Aufopfernde Liebe zu den Armen

 

Er ist Verfasser verschiedener Schriften, die tiefste und am weitesten verbreitete ist sein ãTraitŽ de la vraie dŽvotion ˆ la Sainte ViergeÒ (Traktat Ÿber die wahre Verehrung der hl. JungfrauÒ) mit der Grignionschen Andacht der Ganzhingabe an Maria und durch Maria an Jesus. Im Kern geht es dabei um eine fortwŠhrende Erneuerung der TaufgelŸbde.

Die Marienverehrung, die diesem Heiligen von Jugend an am Herzen lag, war fŸr ihn aber nicht das eigentliche Ziel, um das es ihm ging; sie war ihm vielmehr das einfachste, sicherste und vollkommenste Mittel, ãum Jesus Christus ganz zu finden, ihn innig zu lieben und ihm treu zu dienenÒ. Das ist nach dem hl. Ludwig Maria Grignion die eigentliche Berufung des Christen. Das nie Ÿbersehen und vergessen. Wir dŸrfen nie bei Maria Halt machen, sie will uns zu Christus fŸhren, so wie sie uns Christus gebracht hat in ihrer jungfrŠulichen Gottesmutterschaft.

Es geht bei der Grignionschen Ganzhingabe an Maria um die Lebensgestaltung mit Maria, in Maria, durch Maria und wie Maria.

1.    Mit Maria alles tun, d.h. Maria ist uns das vollendete Vorbild bei all unserem Tun. Bevor wir irgendetwas unternehmen, sollen wir zuerst einmal erkennen, dass wir vor Gott ein Nichts sind und von Natur aus unfŠhig sind, irgendetwas fŸr unser Heil zu unternehmen: Wir mŸsse uns deshalb an Maria wenden; uns mit ihr und ihren Absichten vereinen. Durch Maria mŸssen wir uns letztlich die Absichten Jesu Christi zu Eigen machen. Wir mŸssen uns wie ein Werkzeug den HŠnden Mariens Ÿberlassen. Dann wird sie in uns, mit uns und durch uns wirken, wie es ihr gut dŸnkt zur grš§eren Ehre ihres Sohnes.

2.    In Maria und wie Maria alles tun. Wie das ungeborene Kind, das noch im Scho§ seiner Mutter weilt, in seiner Mutter lebt, atmet und fŸhlt, so sollten wir es machen: sie ist gleichsam der Mutterscho§ fŸr unser geistliches Leben. In ihr leben wir, atmen wir, beten wir: Ja, wenn wir beten, dann nur in ihr; wenn wir Jesus in der hl. Kommunion empfangen, dann nur in Verbindung mit Maria. Ob wir sonst wie tŠtig sind oder ausruhen, alles in Maria und wie Maria.

3.    Durch Maria alles tun: Wir sollen uns niemals allein an den Herrn wenden, alles durch Maria. Wie das Kleinkind, das auf dem Scho§ der Mutter das beten lernt und dabei seine PatschhŠndchen in die HŠnde der Mutter legt. So sollten wir es in der rechten kindlichen Einfalt ebenfalls machen bei unserem Gebet.

4.    FŸr Maria alles tun. Wer ihr ganz angehšrt, verpflichtet sich, nur fŸr sie zu wirken, er sucht ihre Ehre als nŠchstes Ziel, die Ehre Gottes aber als letztes Ziel. Wer es mit der Ganzhingabe an Maria ernst meint, der muss immer wieder von ganzem Herzen sagen: ãFŸr dich, meine geliebte Herrin, gehe ich dahin, gehe ich dorthin; dir zuliebe tue ich dieses oder jenes, dir zuliebe nehme ich dieses Leid oder unrecht auf mich.Ò Und der hl. Ludwig Maria Grignion mahnt dabei: HŸte dich davor, zu glauben, es sei vollkommener, unmittelbar zu Jesus und zu Gott zu gehen. Bedenke, deine Absichten und dein Tun haben ohne Maria nur wenig Wert; sie werden aber sehr wertvoll und Gottes wŸrdig, wenn du dich Maria anvertraust und sie in dir wirkt.

 

Wir sollen uns im geistlichen Leben mit Maria ganz identifizieren: Maria bringt dann jedem, in welchem sie herrscht, Reinheit des Herzens, Reinheit und Lauterkeit  in den Absichten und PlŠnen und Fruchtbarkeit an guten Werken hervor.

 

Wie Maria, fŸr Maria, mit Maria leben und beten, arbeiten, opfern und sŸhnen, darin ist uns ganz im Sinn des hl. Ludwig Maria Grignion der Papst gutes Vorbild mit seinem Wahlspruch ãTotus tuusÒ, Ganz dein; Maria, um mit dir, in dir, durch dich zu Jesus zu gelangen und seine grš§ere Ehre zu fšrdern. Amen

 

 

 

 

 

 

 

Weihe an Maria im Sinn der Ganzhingabe an sie nach den Weisungen des hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort

 

Dieser Heilige hat den Bescheidenen, den Kleinen einen Weg gezeigt, wie sie in den tobenden StŸrmen dieser Zeit mitten durch alle Nšte und Schwierigkeiten hindurchgehen kšnnen, voll Zuversicht im Herzen, voll Kraft in der Seele, voll Liebe und Begeisterung fŸr den Herrn. Dieser vom hl. Ludwig M. Grignion von Montfort gewiesene Weg ist der der vollkommenen Hingabe an Gott durch Maria: Sie ist jenes Geschšpf, das Gott auserwŠhlt hat, den Sohn Gottes in diese Welt und zu uns zu bringen. Das ist das Geheimnis Gottes: Er wollte zu uns Menschen kommen durch Maria. So wurde sie Mutter Gottes, Mutter Jesu Christi, Mutter des Erlšsers, Mutter seiner Kirche. Durch Maria soll Jesus auch zu uns kommen. Einfach deswegen, weil das der Weg Gottes ist, den Gott selber sich gebahnt hat. Es ist der leichteste, kŸrzeste und sicherste Weg: Durch Maria zu Jesus und durch Jesus zum Vater, zum ewigen Heil bei ihm.

 

Maria sprach damals bei der Menschwerdung des Sohnes Gottes das schlichte, demŸtige Wort: ãIch bin die Magd des Herrn: Mir geschehe nach deinem Wort, gemŠ§ deinem Willen.Ò

Hinter diesem schlichten Wort stand der Wille, Gott Ÿber alles zu lieben und ihm vorbehaltlos zu gehorchen.

Wir mŸssen es nur Maria nachmachen.

Wenn du, lieber Bruder, liebe Schwester, dein Leben ganz dem Herrn anheimstellst und ihm Ÿbergibst, dann ist damit eine gro§e gro§e Gottverbundenheit, eine gro§e Innigkeit und Einheit mit dem Herrn verbunden: Deine Liebe zu Gott wird dann darin bestehen, dass du seine NŠhe suchst und dein Herz an ihn bindest.

Die vollkommene Hingabe an Gott durch Maria ist an sich nichts Au§ergewšhnliches, keine besondere Fršmmigkeit, sondern ist das mit der Taufe Gemeinte. Seit der Taufe gehšren wir ja an sich bereits ganz Gott. Was damals mit uns geschah, das vollziehen wir nun ganz bewusst: wir Ÿbergeben uns ganz und gar Gott durch Maria. Sie ist unsere Mutter.

Niemand hat auf das Werden und Wachsen des Menschen so tiefgreifenden Einfluss wie die Mutter: Sie schŸtzt das Kind im eigenen Mutterscho§, noch ehe das Kind um seine Existenz wei§. Das Denken und Sorgen der Mutter in jenen neun Monaten des Kindes unter ihrem Herzen prŠgt und gestaltet ganz tief die Seele des werdenden Menschen, seine €ngste und Hoffnungen: Am Herzen der Mutter empfŠngt der SŠugling sein erstes Urvermšgen, seine erste Geborgenheit, seine Heimat, seine Hilfe. Von der Mutter lernt das Kind das Sprechen der Muttersprache und damit das Denken und FŸhlen, das Begreifen und Verstehen: und noch ehe der junge Mensch selbstŠndig zu urteilen imstande ist, hat er von seiner Mutter fast alles mitbekommen, was seine Persšnlichkeit ausmacht: Die Mutter hat ihm nicht nur das leibliche Leben gegeben, sondern auch seine Seele geprŠgt wie niemand sonst.

Was ist nun daraus zu folgern, wenn uns in der Hl. Schrift gesagt und vom II. Vat. Konzil bestŠtigt wird, dass Maria unsere Mutter, deine Mutter, meine Mutter im geistlichen Leben ist? Wie sie Jesus empfangen und geboren hat, so wirkt sie auch bei der geistlichen EmpfŠngnis und Geburt der GlŠubigen und bei ihrer Formung und Erziehung in mŸtterlicher Liebe mit: Wie Jesus in Maria empfangen worden und durch sie geboren worden ist; so soll Jesus auch in unserem Herzen geboren werden und wachsen. Auch daran ist Mariens mŸtterliche Liebe beteiligt.

 

Der hl. Ludwig Maria, der die vollkommene Hingabe an Jesus durch Maria gelehrt hat, hat aus unzŠhligen Erfahrungen, die er gemacht hat, geschrieben: Die Ganzhingabe an Jesus durch Maria ist der kŸrzeste, leichteste und sicherste Weg: warum? Weil Jesus selber diesen Weg gegangen ist, um zu uns Menschen zu kommen.

Die Ganzhingabe an Jesus durch Maria ist der kŸrzeste Weg, um Jesus zu finden. Auf diesem Weg verirrt man sich nicht. Man wandelt auf diesem Weg mit grš§ter Freude und Leichtigkeit und darum auch schneller:

In der kurzen Zeit, in der man sich Maria unterstellt und von ihr abhŠngig ist, kommt man schneller voran, als wenn man sich jahrelang auf sich selbst und auf den eigenen Willen stŸtzt.

Der hl. Ludwig Maria erzŠhlte einem Bekannten, Gott habe ihm eine ganz besondere Gnade verliehen, nŠmlich die Gegenwart Jesu und Mariens tief drinnen in seiner Seele zu erleben. Maria sei so innig mit ihm verbunden, dass er nur in ihr und durch sie und fŸr sie sich bewegen und handeln kšnne; er wisse sich ganz in Christus, und zwar durch Maria.

Das zentrale Geheimnis im Leben Mariens ist die Menschwerdung Gottes: Jesus Christus ist Mensch geworden durch Maria. Der Sohn Gottes hat sich im Geheimnis der Menschwerdung ganz und gar Maria ausgeliefert, ganz Maria Ÿbergeben. Jesus wollte darum aber auch zu jedem, der gerettet wird, nur durch Maria kommen. Maria ist die Pforte, durch die Jesus in unser Leben, in mein Leben, in dein Leben eintritt. Jesus ist die unsagbar gro§e Gnade in deinem Leben, in meinem Leben. Maria aber bringt diese unsagbar gro§e Gnade in unser Leben hinein. Sie wird ja mit Recht Vermittlerin aller Gnaden genannt. Denn durch sie ist die grš§te aller Gnaden in die Welt gekommen: Jesus Christus, der Sohn Gottes, der Heiland der Welt.  Von der Einwilligung Mariens war die Menschwerdung des Sohnes Gottes abhŠngig. Sie hat das Jawort dazu gegeben und damit auch die Bereitschaft, nur noch fŸr ihn zu leben, ihr totales Leben, ihre všllige Hingabe. ãSiehe ich bin die Magd des Herrn.Ò  Fiat MIHI: Nur so konnte Jesus,  der Heiland und Erlšser von allen SŸnden in diese Welt eintreten. So hat Maria in diesem entscheidenden Augenblick der Heilsgeschichte gehandelt: von ihr hing letztlich unser Heil, unsere Erlšsung ab.

Wenn sich Jesus im Geheimnis der Menschwerdung ganz an Maria hingegeben hat, um so durch sie zu uns zu kommen, dann dŸrfen auch wir bedenkenlos diesen Weg einschlagen; umso durch sie zu Jesus und zum Heil zu gelangen.

 

Ganzhingabe an Jesus durch Maria, Ganzhingabe an Maria, um zu Jesus zu gelangen! Nochmals sei es gesagt:

Das Wesen der Ganzhingabe liegt darin: alles mit Maria, alles in Maria, durch Maria und fŸr Maria zu tun.

Was bedeutet das im konkreten Christenleben, alles durch Maria, alles mit Maria, alles in Maria tun?

1.  Alles durch Maria tun: Ich weihe mich ihr und Ÿbergebe mich; mein Leben, mein Tun, alles was ich bin und habe und Ÿberlasse alles ihr, der Mutter. Sie soll durch mich handeln und ich durch sie. Ich lasse mich ganz von ihrem Geist leiten, der ja der Geist Gottes, der hl. Geist ist. IN der Hl. Schrift steht der wichtige Satz: ãDie sich vom Geist Gottes leiten lassen, sind Kinder GottesÒ. Wir kšnnen mit vollem Recht diesen Satz abwandeln und sagen: Die sich vom Geist Mariens leiten lassen, sind Kinder Mariens und darum auch Kinder Gottes.

Ich sagte: Der Geist Mariens ist der Geist Gottes, weil sie niemals mit ihrem eigenen Geist gehandelt hat, sondern stets aus Gottes Geist, getrieben vom Hl. Geist. Dieser hat eine solche Macht Ÿber Maria gewonnen, dass er ganz zu ihrem eigenen Geist wurde.

Damit nun wir uns vom Geist Mariens leiten lassen, mŸssen wir folgendes tun:

1.    Wir mŸssen vor jeder Handlung unserem eigenen Geist, unserer eigenen Einsicht, unserem eigenen Willen entsagen: Denn das Dunkel unseres eigenen Geistes und die Verderbtheit unseres eigenen Wollens und Wirkens wŸrde doch, wenn wir uns nur davon leiten lie§en, dem Hl. Geist und damit dem Geist Mariens ein Hindernis entgegensetzen.

2.    Wir mŸssen uns dem Hl. Geist, dem Geist Mariens ganz hingeben, damit er uns bewege, leite und fŸhre. Wir mŸssen uns in die jungfrŠulichen MutterhŠnde Mariens begeben und uns ihr ganz Ÿberlassen, etwa mit dem kurzen oft wiederholten Sto§gebet: ãMutter, ich entsage mir selbst, meinem Eigentum, meinem Egoismus; ich schenke mich dir, du meine liebste Mutter!Ò Dann werden wir immer mehr und mehr durch Maria handeln.

 

2.   Alles mit Maria: Ich frage mich: Wie wŸrde hier und jetzt an meiner Stelle Maria handeln. Dabei betrachte ich die gro§en Tugenden, die Maria wŠhrend ihres Erdenlebens geŸbt hat: ihre Fršmmigkeit, ihre Reinheit, ihre Opferbereitschaft, ihre Gottverbundenheit usw. Und ich bedenke dabei vor allem auch den lebendigen Glauben Mariens, durch den sie ohne Zšgern dem Wort des Engels vertraut und geglaubt hat. Diesen Glauben hat Maria treu und bestŠndig bewahrt bis hinauf auf Golgotha, wo sie so treu unter dem Kreuze ihres Sohnes stand und bei ihm ausharrte.

Ich bedenke vor allem auch Mariens Demut, die sie dazu getrieben hat, sich in allem dem Willen Gottes zu unterwerfen als Magd des Herrn.

Ich denke ganz besonders auch an Mariens Herzensreinheit und an ihre Lauterkeit bei all ihrem Handeln. So werden wie sie, so gesinnt sein wie sie, so handeln wie sie in allem. Das hei§t: Alles mit Maria tun, die mir mit ihren Tugenden voranleuchtet.

 

3.  Alles in Maria: In den ersten neun Monaten, die der Sohn Gottes nach seiner Menschwerdung im Mutterscho§ Mariens verbrachte, lebte er ganz in Maria und durch Maria; er atmete in ihr und durch sie; er liebte in ihr und durch sie; er opferte sich fŸr uns SŸnder dem himmlischen Vater auf in Maria und durch Maria.

Was er da getan hat, das sollten wir ihm nachmachen: Alles in Maria tun; d.h. konkret: Maria soll fŸr meine Seele die geweihte StŠtte sein, an der sie ohne Furcht vor ZurŸckweisung alle ihre Gebete zu Gott empor sendet. Maria soll der Turm Davids sein, in welchem sich meine Seele vor allen ihren Feinden in Sicherheit wei§; Maria soll die flammende Leuchte sein, die mein ganzes Inneres erhellt und von Gottesliebe brennend macht.

 

4. Alles fŸr Maria: Ja, wir mŸssen alles fŸr Maria tun; wir gehšren ihr ja ganz und gar durch unsere Weihe und Hingabe. Wir sollen darum bei jeder BetŠtigung Mariens Verherrlichung als nŠchstes Ziel und dadurch die grš§ere Ehre und Verherrlichung Gottes als letztes Ziel im Auge haben. Wir mŸssen bei all unserem Tun der Eigenliebe absterben, die sich Ÿberall einzuschleichen sucht: Wir mŸssen, wenn wir uns ganz Maria geweiht und geschenkt haben, immer wieder beten: ãO liebe Mutter, dir zuliebe gehe ich dahin oder dorthin; dir zuliebe will ich dieses oder jenes tun; dir zuliebe will ich dieses mir von Gott zugedachte Leid tapfer tragen; dir zuliebe will ich dieses oder jenes Unrecht geduldig ertragen.Ò Was wir Maria zuliebe, also fŸr  Maria tun, das gereicht dann sicher immer zur grš§eren Ehre Gottes:

Im Goldenen Buch des hl. Ludwig Maria wird das alles noch weiter dargelegt; kurz zusammengefasst  geschieht es ebenfalls im BŸchlein ãDas Geheimnis MariensÒ, das ich nochmals eindringlich empfehlen mšchte. Wer sich im Sinn des Goldenen Buches oder des ãGeheimnisses MariensÒ und den dort gegebenen Anregungen auf die Weihe und Ganzhingabe an Maria am kommenden 13. Dezember vorbereitet, der vollzieht sie sicher in einer ihm fŸr Zeit und Ewigkeit zum Heil und Segen gereichenden Weise.

Zum Abschluss meiner †berlegungen Ÿber das mir gestellte Thema Ÿber die vollkommene Hingabe und Weihe an Jesus durch und mit Maria im Geist des hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort mšchte ich nochmals auf das Lebensende dieses Heiligen zu sprechen kommen: Als er am 28. April 1716 wŠhrend der Volksmission in St. Laurent-sur-Sevre starb, hielt der Sterbende den Teilnehmern an dieser Volksmission besser und eindringlicher als es Worte gekonnt hŠtten, zeichenhaft und symboltrŠchtig die letzte und eindringlichste Predigt: er starb, in der rechten Hand das Kreuz, in der linken Hand die kleine Marienstatue, die er immer bei sich getragen hatte. Diese beiden Symbole – Maria und das Kreuz – vereinigte Montfort in seinem Sterben. Diese beiden Symbole, die er sterbend in HŠnden hielt, sind Ausdruck der einzigartigen Liebe seines Herzens: Christus in seiner Menschwerdung in Maria und durch Maria –und Christus in seinem SŸhnetod am Kreuz. Maria und das Kreuz sind fŸr Montfort nur zwei Seiten einer einzigen Liebe: zwei HŠnde, die zwei Symbole halten: das Kreuz und die Marienstatue; aber ein einziger Blick des Sterbenden auf beide Symbole und ein einziger Akt der Liebe, der beide sterbend umfasste mit seinen gesalbten PriesterhŠnden.

In seinem 12. Brief hat Montfort das, was er in seinem kurzen Priesterleben vorbildlich verwirklicht hat, dem EmpfŠnger dieses Briefes empfohlen: ãWerde geopfert und gekreuzigt mit Christus, deiner einzigen Liebe und mit Maria, unserer guten Mutter. So grŸ§t dich Ludwig Maria Grignion von Montfort; der Sklave Jesu in MariaÒ. (OC38)

 

In seinem Werk ãDie Liebe zur ewigen WeisheitÒ (S. 215) schreibt der hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort:

ãJemand, der ein wahrer Marienverehrer werden mšchte, kšnnte mich vielleicht fragen, worin die wahre Marienverehrung besteht. Ich antworte kurz:

Sie besteht in einer gro§en Hochachtung vor Marias Grš§e,

                   in einer gro§en Dankbarkeit fŸr ihre Wohltaten,

                   in einem gro§en Eifer fŸr ihre Ehre,

                   in einer fortwŠhrenden Bitte um ihre Hilfe,

                   in gŠnzlicher AbhŠngigkeit von ihrer FŸhrung,

                   im festen Sich-stŸtzen und innigem Vertrauen auf ihre mŸtterliche GŸte.Ò